Im Netz des Lebens
Publik-Forum 8/2022

Im Netz des Lebens

Ein neues Bild vom Menschen für eine bessere Politik

Liebe Leserin, lieber Leser,

es gibt wenige Dinge, bei denen ich mir in meinem Urteil absolut sicher bin. Bei anderen bin ich mir nach reiflicher Überlegung immerhin absolut sicher, dass ich ratlos bin. Dazwischen liegen Standpunkte auf Probe, viel Einerseits-Andererseits. Es gibt aber Situationen, in denen es um alles geht und man sich entscheiden muss, obwohl es kein Richtig gibt, nur katastrophale Optionen. Russlands Krieg gegen die Ukraine und die Frage, wie ein Land wie Deutschland darauf reagieren soll, ist so ein Fall.

Dabei sind wir uns in der Redaktion keineswegs einig. Soll Deutschland schwere Waffen an die Ukraine liefern? Diese Frage wurde in unserer Konferenz kontrovers diskutiert. Wir haben oft unterschiedliche Ansichten, aber vertrauen darauf, dass die (in den eigenen Augen irrige) Haltung des anderen in guten Absichten wurzelt und dass unterschiedliche Positionen zur Meinungsbildung beitragen. So gab es in der Frage der Waffenlieferung keinen Konsens, aber die Entscheidung, dass Christoph Fleischmann sie mit seinen Bedenken beantworten darf. Seinen Kommentar lesen Sie auf Seite 10.

Welches Menschenbild der Kollege seinen Überlegungen zugrunde legt, lesen Sie in der Titelgeschichte über das Menschsein in Beziehungen (Seite 30) und darüber, warum man in einem Bunker aller Gefahrenprävention zum Trotz weder sicher noch glücklich ist.

»Wenn ich denke, dass ich mit mir selbst in jeder Hinsicht übereinstimme«, sagte der vor einigen Jahren gestorbene israelische Schriftsteller Amos Oz, dann schreibe er »einen verärgerten Artikel, in dem ich meiner Regierung sage, was sie zu tun hat«. Geschichten aber schreibe er, wenn er mehrere Perspektiven in sich spüre, mehrere Argumente Gültigkeit hätten. In diesem Sinne stellen wir »Ukrainische Geschichten« (Seite 44) vor: Vier Menschen schreiben über das Buch, das ihnen beim tieferen Verstehen dieses Landes und seiner Menschen geholfen hat.

In Publik-Forum erhält eine neue Sicht auf das Leben Einzug: Peter Otten, Pastoralreferent in Köln, kommt als Kolumnist an Bord. Sein Debüt über seinen Seelsorgehund Greta und einen Emmaus-Moment lesen Sie auf Seite 53.

Erhellende Perspektivwechsel wünscht Ihnen
Anne Strotmann

Verlag: Publik-Forum; 64 Seiten
Bestellnummer: 2208
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