Die Kraft der Schwarzmalerei
Publik-Forum 11/2022

Die Kraft der Schwarzmalerei

Die Zukunft ist ungewiss, aber es kann helfen, mit dem Schlimmsten zu

Liebe Leserin, lieber Leser,
wir trauern um unseren Gründer Harald Pawlowski. Er starb am Donnerstag, den 2. Juni im Alter von 92 Jahren im Kreis seiner Familie. Ohne ihn gäbe es Publik-Forum nicht. Zeitlebens war er der Zeitschrift verbunden, als Gründer, Chefredakteur, Herausgeber und – bis zum Ausbruch von Corona – immer wieder als Gast beim Mittagessen in der Krebsmühle. An diesen Tagen stand unser Geschäftsführer Richard Bähr in der Küche und zauberte ein Drei-Gänge-Menü. Wir aßen, lachten und staunten, dass es »uns« gibt. Uns – das meint die gesamte Publik-Forum-Gemeinschaft, nicht nur Verlag, Vertrieb, Layout und Redaktion, sondern auch die Leserinnen und Leser, die Leserinitiative, die Gesprächskreise: all das, was sich aus diesem Projekt und darum herum entwickelt hat. Wir beginnen dieses Heft mit einer Würdigung von Harald Pawlowski (Seite 6).

Was hätte Harald Pawlowski wohl zu unserer aktuellen Titelgeschichte gesagt? Die Kulturwissenschaftlerin Eva Horn schreibt über die Kraft der Schwarzmalerei. Warum es hilfreicher sein kann, mit dem Schlimmsten zu rechnen, als auf schöne Visionen und verlockende Utopien zu setzen. Auch wenn wir unseren Gründer gern als Visionär bezeichnen, so hat auch er nicht ansatzweise ahnen können, wie sich das Projekt, das im Keller seines Wohnhauses den Anfang nahm, entwickeln würde. Er wusste nur, dass man etwas tun muss und dass es keine Zeit zu verlieren gibt. Das ist eine der positiven Eigenschaften, die Eva Horn der Schwarzmalerei zuschreibt: Sie »drängt zur Eile« und hat die »Kraft, zu mobilisieren, weil sie nicht nur Fakten vermittelt, sondern auch Emotionen« – und dann kann es am Ende manchmal sogar besser werden als geahnt (Seite 48).

Schwarz sehen viele für die Zukunft der Katholikentage. Das geringe Interesse, die hohen Kosten bei rückläufigen Einnahmen, die Absagen von Sponsoren und Politikerinnen, die nicht mit dem negativen Image der katholischen Kirche in Verbindung gebracht werden möchten … Gut möglich, dass der Stuttgarter Katholikentag der letzte dieser Art war. Wir waren vor Ort und haben auch Positives gefunden (ab Seite 30). Vielleicht noch keine Vision, aber lebendige Triebe auf scheinbar totem Holz. Fast wie die Zeichnung auf dem allerersten Titelbild von Publik-Forum.

Eine in diesem Sinne inspirierende Lektüre wünscht Ihnen
Michael Schrom

Verlag: Publik-Forum; 64 Seiten
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