»Das brauche ich nicht«
John von Düffel über das Glück des Verzichts
Liebe Leserin, lieber Leser,
wenn jemand sagt, »Es ist genug«, kann das Abwehr ausdrücken: Es ist mir zu viel – zu viele Dinge, zu viele Sorgen, zu viele Krisen. Der Satz »Es ist genug« kann aber auch nach Zufriedenheit und Glück klingen: Was ich habe, genügt. Mehr brauche ich nicht. Glücklich, wer das sagen kann! Über das Glück des Verzichts haben Michael Schrom und ich mit dem Dramaturgen und Schriftsteller John von Düffel gesprochen und einen empathischen Menschen kennengelernt, der im Nachdenken über das Wenige und das Wesentliche Orientierung wiedergefunden hat (Seite 12).
Im Gespräch mit ihm wurde mir klar, dass die entscheidende Frage nicht lautet: »Worauf kann ich verzichten?«, sondern vielmehr: »Wie wenig brauche ich?« Diese Frage gebe ich gerne an Sie weiter: Wie wenig brauchen Sie? Haben Sie schon erlebt, dass Verzicht befreit? Uns interessieren Ihre Antworten und Erfahrungen! Schreiben Sie uns gerne auch, worauf Sie überhaupt nicht verzichten können auf unserer Homepage www.publik-forum.de/a/8682
In diesem Heft blicken wir zurück: Sind die Kirchen in der Corona-Pandemie gnadenlos gewesen? Haben sie zu beflissen Ostergottesdienste abgesagt und Gläubige alleingelassen? Die evangelische Theologin Petra Bahr und der katholische Theologe Joachim Negel debattieren darüber und fragen sich, wie das Virus den Glauben verändert hat (Seite 34).
Und wir blicken nach vorn. Ein Jahr nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine fragen sich viele: Wie kann dieser Krieg enden? Matthias Drobinski lotet die Möglichkeiten von Verhandlungen aus – und ihre Tücken (Seite 22).
Nach den Erdbeben in der Türkei und in Syrien mangelt es den Überlebenden der Katastrophe am Lebensnotwendigen. Zum Glück gibt es Menschen, die ihnen in der Not helfen. Wir stellen Ihnen einige vor und zeigen, wie auch Sie helfen können (Seite 58).
Eine anregende Lektüre wünscht
Barbara Tambour
Verlag: Publik-Forum; 64 Seiten
Bestellnummer: 4404