Schrecklich schön

Schrecklich schön

Was uns das Meer über das Menschsein lehrt

Liebe Leserin, lieber Leser,

manchmal passiert vieles auf einmal: Der kurze Aufstand der Wagner-Gruppe in Russland. In Frankreich wurde ein 17-Jähriger von Polizisten getötet. Hohe Umfragewerte für die AfD, die zwei kommunale Wahlerfolge feiert. Und darüber schwebt bedrohlich die Klimakrise, die außer ein paar Verzweifelten, die für ihren Protest eingesperrt werden, offenbar niemand entschieden genug aufhalten will.

Wir haben unser Bestes gegeben, in dieser Ausgabe so viele aktuelle Ereignisse wie möglich tiefgründig zu beleuchten. Ab Seite 24 ordnet Russlandexperte Jan Matti Dollbaum die Vorgänge um Jewgeni Prigoschin und ihre möglichen Folgen ein. Wir haben Diakonie-Präsident Ulrich Lilie gefragt, was er von den Gesetzesentwürfen zur Suizidbeihilfe hält, die dem Bundestag bis zum Redaktionsschluss noch zur Abstimmung vorlagen (Seite 30). Über die Angst und Wut angesichts der Klimakrise schreibt Gunhild Seyfert (Seite 48).

Unser Pro & Contra diskutiert ein Verbotsverfahren gegen die AfD (Seite 8). Linke wollen den Rechtsruck durch maximale Abgrenzung stoppen, Konservative den Rechtsextremen die Themen wegnehmen. Vor allem CDU- und CSU-Politiker blinken derzeit gern rechts. Der Politikwissenschaftler Andreas Püttmann erinnert die Parteien mit dem C, dass sie nicht zuerst konservative Parteien sind, sondern christliche. Das ist ein Unterschied: »Die traditionelle Wertetrias des Konservatismus ist: Arbeit, Familie, Vaterland. Die des Christentums: Glaube, Liebe, Hoffnung.« (Seite 20)

Welche Strategie man im Umgang mit der AfD auch für die beste hält – spätestens nach der Lektüre von Nana Gerritzens Hauptkommentar (Seite 10) sollte klar sein, was der kleinste gemeinsame Nenner aller Demokraten sein sollte: Minderheiten in diesem Land sollten keine Angst um ihre Sicherheit haben müssen. Man kann geschlechtergerechte Sprache, das Heizungsgesetz und Robert Habecks Frisur blöd finden, aber menschenfeindlicher Rhetorik muss man kompromisslos widersprechen.

Wir bieten aber auch Atempausen, die den Blick weiten. Die Titelgeschichte von Andreas Weber über das Meer und das Menschsein gehört dazu (Seite 12). Also holen Sie tief Luft – und tauchen Sie ein in eine anregende Lektüre.

Anne Strotmann

Verlag: Publik-Forum; 64 Seiten
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