»Wenn wir jetzt aufhören, sind wir feige«

»Wenn wir jetzt aufhören, sind wir feige«

Rita Süssmuth und Sibel Schick über Frauen, Macht und Feminismus

als wir Rita Süssmuth und Sibel Schick für ein Generationengespräch über Feminismus anfragten, waren wir nicht sicher, ob sie zusagen würden. Hier eine Feministin der zweiten Welle, Professorin und CDU-Politikerin, dort eine intersektionale Feministin, die in der Türkei aufwuchs und sich mit ihrem oft polemischen Aktivismus gegen Sexismus und Rassismus nicht nur Freunde machte. Doch beide sagten sofort: »Ja, gerne!« Obwohl sie nicht immer einer Meinung waren, wehte durch ihre Begegnung Herzlichkeit und gegenseitiger Respekt. Was sie eint und was sie unterschiedet, das lesen Sie im Interview ab Seite 12.

Entsetzt hat uns der Angriff auf den Dresdener SPD-Politiker Matthias Ecke, den junge Männer beim Aufhängen von Plakaten für die Europawahl so verprügelt haben, dass er ins Krankenhaus musste. Das ist der brutalste von vielen solcher Vorfälle. Keine Partei trifft Hass und Gewalt so sehr wie die Grünen. 1219 politisch motivierte Angriffe gab es auf sie im vergangenen Jahr. Frauen wie Annalena Baerbock und Ricarda Lang sind besonders oft Zielscheiben. Es macht mich zornig, dass manche Leute meinen, sie könnten derart gewalttätige Einschüchterungsversuche als legitimen Protest gegen die Ampelregierung rechtfertigen. Ulrike Scheffer erklärt ab Seite 20, was hinter dem Hass auf die Grünen steckt.

Puh, das sind schon wieder schwere Brocken. Falls Sie eine geistige Erfrischung suchen, empfehle ich unsere Rubrik Geist&Sinn ab Seite 54. Dort legt diesmal die Schriftstellerin Iris Wolf ein Gedicht aus, das uns zum Nachdenken darüber bringt, welche Geheimnisse der Welt wir vielleicht überhören, weil wir immer schon alles zu wissen glauben.

Um die Achtung vor dem Unbegreiflichen geht es auch in dem Kommentar meines Kollegen Michael Schrom zum Pfingstfest. »Pfingsten«, schreibt er, »fordert die Christen wie kein anderes Fest zu Eigenverantwortlichkeit, Mut und religiöser Reife heraus.« Möge der Heilige Geist, der Verständigung schafft, uns alle gut durchpusten.

Unsere nächste Ausgabe erscheint erst in drei Wochen, am 31. Mai, zum Katholikentag in Erfurt. Wir freuen uns, wenn Sie dort am 1. Juni zum Publik-Forum-Thementag in der Fachhochschule kommen! Alle Infos finden Sie auf Seite 29.

Anne Strotmann

Verlag: Publik-Forum; 64 Seiten
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