Publik-Forum 1/2025
Frieden, wie geht das?
Die Logik des Krieges durchbrechen
Liebe Leserin, lieber Leser,
der Januar ist der Monat, um neu anzufangen und an die Zukunft zu denken. Es scheint der richtige Moment, mich neu auszurichten und das hinter mir zu lassen, was mich im alten Jahr beschwert hat. 2025 – die Zahl wird sich ein paar Wochen lang schön unpassend anfühlen, wie ein neues Paar Schuhe an den Füßen. Es liegt ein Schwung in diesen ersten Tagen, und wie immer versuche ich, ihn möglichst lange mitzunehmen.
Aber in diesem Jahr ist das schwieriger als sonst. Denn wir stecken noch im selben alten Winter, mit dem 2024 endete. Politisch kommt einiges auf uns zu. Den USA steht ein Machtwechsel bevor. Was er für den Rest der Welt bedeuten wird – wer weiß? Viele Kriege und Konflikte sind ungelöst und dauern schon so lange an, dass es einiges an gedanklicher Kreativität braucht, sich ihr Ende vorzustellen.
Davon ist auch dieses Heft geprägt. Wir wagen darin einen Blick nach vorn und haben doch nicht abgeschlossen mit dem, was hinter uns liegt. Matthias Drobinski fragt in der Titelgeschichte ab Seite 12, wie es um die Friedenspolitik steht. Nicht gut, scheint es, angesichts der Ideenlosigkeit beim Umgang mit festgefahrenen Kriegen. Oder zeigen sich langsam Lerneffekte? Das gesellschaftliche Verständnis von Frieden jedenfalls verändert sich – und an vielen Stellen beteiligen sich Menschen daran, der Kriegslogik nicht die Oberhand zu überlassen.
Mit einer Fotoreportage schauen wir nach Syrien (Seite 20), wo der Umsturz erst wenige Wochen her ist und tiefe Wunden sichtbar gemacht hat. Die Zeit seitdem ist geprägt von großer Hoffnung und großem Leid zugleich, davon erzählt die Geschichte.
Falls Sie die Lektüre lieber mit einem Text beginnen wollen, der leichtfüßiger daherkommt, blättern Sie vor ins Ressort Leben und Kultur. Im Artikel über die pakistanische Architektin Yasmeen Lari (Seite 52) geht es um neue Häuser, die den Menschen guttun. Oder lassen Sie sich von den Leuten überraschen, die bei Volkswagen keine Lust mehr auf Autos haben (Seite 26) und sich etwas Neues einfallen lassen.
Viele unerwartete Erkenntnisse wünscht
Judith Bauer
Verlag: Publik-Forum
; 63 Seiten
Bestellnummer: 20021