Publik-Forum 9/2025
Papst Franziskus
Was er hinterlässt. Und was seine Kirche jetzt braucht
Liebe Leserin, lieber Leser,
was für eine turbulente Woche. Zwar hatten wir uns in der Redaktion schon seit längerer Zeit auf den Tod des Papstes vorbereitet, trotzdem kam die Nachricht am Ostermontag überraschend. Da wir dieses Heft auf dem Kirchentag in Hannover präsentieren, hatten wir eigentlich das große Interview mit der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Kirsten Fehrs, als Titelgeschichte vorgesehen. Schnell stellten sich viele Fragen. Sie reichten von der Seitenverteilung und der Themengewichtung: »Wie viel Papstberichterstattung ist angemessen?«, bis zur Grundsatzfrage »Braucht es noch einen Papst?«. Letztere haben wir in der Rubrik Pro & Contra aufgegriffen. Und wir haben die Ressorts umgestellt, so dass Sie das Gespräch mit Kirsten Fehrs (Seite 22) und den Beitrag von Fulbert Steffensky (Seite 28) über die Macht des Wortes gleich im Anschluss an die Nachrufe finden.
Um zu den politischen Texten zu kommen, müssen Sie diesmal etwas weiter blättern, aber es lohnt sich. Die Historikerin Ulrike Jureit hat sich anlässlich des 8. Mai die Frage gestellt, ob der berühmte Satz von Richard von Weizsäcker - »das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung« - stimmt oder ob er nicht viel mehr eine kaum beachtete, aber wirkmächtige Schattenseite transportiert (Seite 34). In der aufgeheizten Zolldebatte ergreift unser ehemaliger Chefredakteur Wolfgang Kessler das Wort: Nicht jeder Zoll ist toll, aber prinzipiell sind Zölle sinnvoll, denn richtig angewandt können sie der Gerechtigkeit dienen. (Seite 42)
Ganz nah am Leben ist die Geschichte meiner Kollegin Barabara Tambour über Trennung im Alter. Wie fühlt es sich an, noch einmal neu zu beginnen, wenn man so viele Jahre mit einem Partner, einer Partnerin zusammengelebt hat (Seite 46). Und wir werfen einen Blick in Europas größtes Tierheim in Rumänien (Seite 50).
Falls Sie zum Kirchentag reisen, empfehle ich Ihnen unseren Thementag am 2. Mai im CinemaxX-Kino, direkt am Hauptbahnhof. Dort können Sie Margot Käßmann im Gespräch mit Matthias Drobinski erleben, der anschließend nach Rom weiterreisen wird, um für uns das Konklave zu beobachten. Die turbulenten Wochen gehen weiter.
Eine anregende Lektüre wünscht
Michael Schrom
Verlag: Publik-Forum
Bestellnummer: 20029